BASE-Monografie

U. Lindenberger, J. Smith, K. U. Mayer & P. B. Baltes (Hrsg.)

Zusammenfassungen der Kapitel

A. Theoretische Orientierungen und Methodik

1. Die Berliner Altersstudie: Überblick und Einführung
P. B. Baltes, K. U. Mayer, H. Helmchen & E. Steinhagen-Thiessen

Dieses einleitende Übersichtskapitel hat zum Ziel, die allgemeinen Grundlagen, Zielsetzungen und Vorgehensweisen der Berliner Altersstudie (BASE) zu beschreiben. Die besonderen Merkmale von BASE sind: (1) Stichprobenheterogenität durch örtliche Repräsentativität (West-Berlin), (2) ein Schwerpunkt auf sehr alte Menschen (70–105 Jahre), (3) Interdisziplinarität auf breiter Basis (Innere Medizin, Geriatrie, Psychiatrie, Psychologie, Soziologie und Sozialpolitik). Neben disziplinspezifischen Themen leiten vier disziplinenübergreifende theoretische Orientierungen die Studie: (1) differentielles Altern, (2) Kontinuität versus Diskontinuität des Alterns, (3) Umfang und Grenzen von Plastizität und Kapazitätsreserven und (4) Alter und Altern als interdisziplinäre und systemische Phänomene.

2. Methodische Aspekte der Erhebungen der Berliner Altersstudie
R. Nuthmann & H.-W. Wahl

Die Berliner Altersstudie hat zum Ziel, in umfassender Weise gesundheitliche, psychische, soziale und ökonomische Aspekte des Lebens alter und hochbetagter Menschen in einer Großstadt (Berlin-West) zu erfassen und zur Weiterentwicklung gerontologischer Forschung des hohen Alters beizutragen. 1988/ 1989 wurde dafür eine breit angelegte multidisziplinäre empirische Intensiverhebung konzipiert, die 13 Untersuchungsteile vorsah und mit nach Alter und Geschlecht geschichteten Zufallsstichproben arbeiten sollte. Obwohl bei der Konzeption dieser Intensiverhebung auf eigene Vorarbeiten und vielfältige Erfahrungen gerontologischer und anderer empirischer Studien zurückgegriffen werden konnte, gab es eine Reihe methodischer, organisatorischer und forschungsethischer Fragen, die einer Klärung bedurften. Vor allem war offen, ob und inwieweit alte und hochbetagte Menschen für eine Teilnahme an der Intensiverhebung gewonnen werden könnten. Das Kapitel informiert deshalb zunächst über die Pilotstudien, die von Juni 1989 bis April 1990 durchgeführt wurden, um die Machbarkeit der Studie zu prüfen und das Erhebungskonzept zu optimieren. Danach wird die Methodik der Erhebungen der Hauptstudie, die von Mai 1990 bis Juni 1993 stattfanden, dargestellt. Dabei wird zunächst über die Ziehung und den Einsatz der Stichproben berichtet. Daran anschließend wird dargestellt, wie vorgegangen wurde, um mit den Adressaten der Studie persönlich Kontakt aufzunehmen und sie für eine Teilnahme zu motivieren. Danach konzentriert sich das Kapitel auf die Steuerung des Feldes, auf Stichprobenausfälle sowie auf die Beteiligung der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer an den Erhebungen. Die Beschreibung der Beteiligung orientiert sich an drei Ebenen unterschiedlicher Teilnahmeintensität und bezieht hierbei auch Rahmendaten der Erhebungen dieser Teilnahmeebenen (z. B. Dauer der Erhebungen) mit ein. Nach Informationen zur Arbeit der forschungstechnischen Assistentinnen und Assistenten sowie der Projektärzte schließt das Kapitel mit der Darstellung des Betreuungskonzepts der Berliner Altersstudie und weiterer forschungsethisch und -rechtlich begründeter Regelungen, die bei den Erhebungen praktiziert wurden.

3. Stichprobenselektivität und Generalisierbarkeit der Ergebnisse in der Berliner Altersstudie
U. Lindenberger, R. Gilberg, U. Pötter, T. D. Little & P. B. Baltes

Die Stichprobe der Berliner Altersstudie beruht auf Zufallsziehungen aus dem Melderegister des Landeseinwohnermeldeamts von Berlin (West). Es wer­den fünf aufeinanderfolgende Teilnahmeebenen unterschieden, denen jeweils Stichproben abnehmender Größe zugeordnet sind: (I) Informationen des Lan­deseinwohnermeldeamts (Ausgangsstichprobe, N = 1.908 oder 100%); (2) Kurzform der Ersterhebung (N = 1.264; d. h. 66% von N = 1.908); (3) vollständige Ersterhebung (N=928; 49%); (4) Einwilligung in die lntensiverhebung (N = 638; 33%); (5) vollständige Intensiverhebung (Intensivstichprobe, N=516; 27%). Die Intensivstichprobe bildet das Kernstück der Berliner Altersstudie. Sie ist nach Alter und Geschlecht geschichtet und entspricht einem Zwölf-Zellen-Design mit jeweils 43 Männern und 43 Frauen in sechs verschiedenen Altersgruppen (70–74, 75–79, 80–84, 85–89, 90–94 und 95+ Jahre). Die Schichtung wurde durch zellenspezifisches, an der Größe des Stichprobenausfalls orientiertes Nachziehen von Adressen erreicht (siehe auch Nuthmann & Wahl, Kapitel 2 in diesem Band). Angesichts der unterschiedlichen Größe der Stichproben und des damit einhergehenden Stichprobenausfalls stellt sich die Frage nach der Stichprobenselektivität, d. h. nach dem Ausmaß, in dem Merkmale, die den Stichprobenausfall vorhersagen, mit untersuchungsrelevanten Merkmalen zusammenhängen. Die Selektivitätsanalysen zeigen, dass die Intensivstichprobe die angestrebte Heterogenität behält. lnsbesondere gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass sich die in der Intensivstichprobe beob­achteten Zusammenhangsmuster und Varianzen von den auf niedrigeren Teilnahmeebenen beobachteten wesentlich unterscheiden. Die Projektion der insge­samt beobachteten Selektivität auf zentrale Konstrukte der lntensiverhebung ergibt, dass die Stichprobe der Intensiverhebung zwar durchweg positiv selegiert ist, die Größe dieser Selektivitätseffekte jedoch bei keinem der Konstrukte eine halbe Standardabweichung überschreitet.

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4. Längsschnittliche Datenerhebungen der Berliner Altersstudie (BASE): Studiendesign, Stichproben und Forschungsthemen 1990–2009
J. Smith & J. A. M. Delius

In diesem Kapitel wird die längsschnittliche Fortführung der Berliner Altersstudie über acht Messzeitpunkte (T1–T8, 1990 bis 2009) beschrieben. Wie von P. B. Baltes et al. in Kapitel 1 beschrieben, wurde BASE ursprünglich als Querschnittsstudie konzipiert und 1990–93 durchgeführt. Die Möglichkeit eines längsschnittlichen Ausbaus war jedoch bereits im Design angelegt. Ab 1993 wurde die Berliner Altersstudie mit sieben weiteren Messzeitpunkten als Längsschnittstudie fortgeführt. Zwei Follow-up-Strategien charakterisierten das längsschnittliche Design. Auf der einen Seite bestand das Ziel darin, einen reichhaltigen Datensatz über die zeitliche und altersabhängige Stabilität und/oder Veränderung in körperlicher und geistiger Gesundheit, psychologischer Funktionsfähigkeit und sozioökonomischen Lebensbedingungen jedes Überlebenden aus der ursprünglichen Kernstichprobe (N = 516; Mittelwert x = 85 Jahre; 70 bis über 100 Jahre) zu erhalten. Auf der anderen Seite wird auch weiterhin die Mortalität dieser Stichprobe im Detail dokumentiert, indem Informationen zum Sterbedatum verstorbener BASE-Teilnehmer regelmäßig vom Landeseinwohneramt (bzw. inzwischen vom Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten) eingeholt werden. Damit können wir die Rolle verschiedener Aspekte der Gesundheit (z. B. in Bezug auf Krankheit, körperliche und sensorische Beeinträchtigungen, Gebrechlichkeit) und lebensgeschichtlicher Faktoren (z. B. soziale Vorteile, Ausbildung) bei der Vorhersage von Veränderungen und Langlebigkeit im Alter untersuchen. Insgesamt bieten die quer- und längsschnittlichen Analysen der in BASE erhobenen multidisziplinären Daten ein einzigartiges Abbild der intraindividuellen Veränderungsmuster und Zustände im hohen Alter und der systemischen Zusammenhänge über Funktionsbereiche hinweg (P. B. Baltes, 1997; P. B. Baltes & Smith, 2003).

5. Kohortenschicksale der Berliner Alten
I. Maas, M. Borchelt & K. U. Mayer

In diesem Kapitel werden kohortenspezifische Charakteristika alter Menschen in der Berliner Altersstudie dargestellt, um die Interpretation von Kohortendifferenzen als Altersunterschiede zu vermeiden und die Aufmerksamkeit auf mögliche erklärende Faktoren für individuelle Unterschiede zu richten. Es wird untersucht, ob sich drei Geburtskohorten, 1887–1900, 1901–1910 und 1911–1922 geboren, im erreichten Bildungsstand, in Berufstätigkeit und beruflicher Karriere, Familiengründung und gesundheitlicher Beeinträchtigung einem allgemeinen Trend der gesellschaftlichen Entwicklung entsprechend unterscheiden. Außerdem werden die differentiellen Auswirkungen historischer Ereignisse und Perioden, speziell die der beiden Weltkriege und der Weltwirtschaftskrise, betrachtet, und es wird untersucht, welche dieser Auswirkungen sich bis ins hohe Alter durchsetzen. Unter den vielen deskriptiven Befunden wollen wir zwei herausheben. Erstens waren die jüngeren Kohorten beruflich nicht erfolgreicher als die älteren. Obwohl Männer und Frauen der jüngeren Kohorten eine bessere Bildung genossen, trafen die historischen Ereignisse sie härter, und sie beendeten ihre Karrieren auf gleichem Niveau wie die älteren Kohorten. Zweitens wird der Mythos des „goldenen Zeitalters“, in dem vor allem die älteren Kohorten durch ihre großen Familien versorgt würden, verworfen. Die ältere Kohorte blieb öfter unverheiratet, hatte im Vergleich zu jüngeren Kohorten weniger Kinder und wies ein höheres Risiko auf, ihre Kinder früh zu verlieren.

6. Sechs Lebensgeschichten aus der Berliner Altersstudie
Y. Schütze, C. Tesch-Römer & C. Borchers

Jeder und jede der 516 Teilnehmer- und Teilnehmerinnen der Berliner Altersstudie hat eine eigene Lebensgeschichte und eine eigene Art, mit den Annehmlichkeiten und Problemen des Lebens im Alter umzugehen. Um dies zu veranschaulichen, werden in diesem Kapitel beispielhaft drei männliche und drei weibliche Teilnehmer der Berliner Altersstudie vorgestellt. Dabei wird sowohl die individuelle Besonderheit der Personen herausgestellt als auch die zwischen ihnen bestehenden Gemeinsamkeiten, die aus der Gleichzeitigkeit von Erfahrungen in einer bestimmten historischen Epoche dieser Gesellschaft resultieren.


B. Disziplinspezifische Befunde

7. Morbidität, Medikation und Funktionalität im Alter
E. Steinhagen-Thiessen & M. Borchelt

Dieses Kapitel gibt einen Überblick über Methoden, zentrale Fragestellungen und grundlegende Ergebnisse der Forschungseinheit Innere Medizin und Geriatrie der Berliner Altersstudie. Es fokussiert auf (a) körperliche Erkrankungen, (b) medikamentöse Behandlungen, (c) potentiell unerwünschte Arzneimittelwirkungen und (d) auf sensorische und sensomotorische Behinderungen sowie Hilfsbedürftigkeit in Alltagsaktivitäten. Zu jedem Bereich werden Funktionsprofile aus verschiedenen Perspektiven dargestellt. Besondere Schwerpunkte liegen auf der Ermittlung potentieller Determinanten von Krankheit im Alter – am Beispiel des kardiovaskulären Risikoprofils – und auf der Analyse qualitativer Aspekte der medikamentösen Behandlung (Über-, Unter- und Fehlmedikationen). Abschließend wird versucht, anhand eines theoretischen Modells zur Entwicklung von körperlicher Behinderung im Alter die einzelnen Bereiche unter einer integrativen (systemischen) Perspektive von Gesundheit im Alter zu betrachten, in deren Mittelpunkt die funktionelle Kapazität steht. Die Ergebnisse zeigen einerseits ein hohes Maß an Morbidität in der Altenpopulation, andererseits weisen sie auf zahlreiche modifizierbare Risikofaktoren für Krankheit und Behinderung im Alter hin, die wesentliche Perspektiven für die Prävention und Therapie von Krankheit und Behinderung im hohen und höchsten Alter eröffnen.

8. Psychische Erkrankungen im Alter
H. Helmchen, M. M. Baltes, B. Geiselmann, S. Kanowski, M. Linden, F. M. Reischies, M. Wagner & H.-U. Wilms

Zu psychiatrischen Fragen nach Art und Häufigkeit psychischer Erkrankungen im Alter, nach ihren somatischen wie sozialen Prädiktoren und nach ihren Folgen werden empirische Ergebnisse aus der Berliner Altersstudie (BASE) mitgeteilt.
Knapp die Hälfte (44%) der 70jährigen und älteren Westberliner zeigte keinerlei psychische Störungen, während knapp ein Viertel (24%) eindeutig psychisch krank war (spezifizierte DSM-III-R-Diagnostik). Das restliche knappe Drittel setzte sich aus Trägern psychopathologischer Symptome ohne Krankheitswert (16%) und psychischer Störungen mit Krankheitswert (17%) zusammen. Da diese Gruppe (vornehmlich affektiver Störungen) zwar nicht die Kriterien operationaliserter DSM-III-R-Diagnosen erfüllt, sich aber in Indikatoren gestörter Gesundheit (Activities of Daily Living, Psychopharmakaverbrauch, Prognose) von den psychisch gesunden Alten unterscheidet, wird hier von „subdiagnostischer psychiatrischer Morbidität“ gesprochen, deren Abgrenzung zum Gesunden hin Gegenstand weiterführender Analysen in BASE ist. Beispielsweise wird zur Differenzierung zwischen psychischer Gesundheit und psychischer Störung mittels einer speziell entwickelten Konsensuskonferenz gezeigt, dass sich der Hamilton-Depressions-Score (HAMD) halbiert, wenn alle wahrscheinlich oder möglicherweise somatisch bedingten Merkmale (besonders bei multimorbid Kranken) ausgeschlossen werden.
Die häufigsten psychischen Krankheiten im Alter sind Demenzen mit 14% der 70jährigen und Älteren, was umgerechnet auf die Bevölkerung der über 65jährigen einer Prävalenz von 6% (ohne leichte Formen) entspricht. Demenzerkrankungen werden mit dem Alter eindeutig häufiger. Während bei den 70jährigen in BASE noch keine Demenzerkrankungen gefunden wurden, betrug ihr Anteil bei den 90jährigen über 40%. Die zweithäufigste Gruppe psychischer Erkrankungen sind Depressionen mit 9% in der Altenpopulation. Sie zeigen keine eindeutige Altersabhängigkeit. Zwischen Demenz und Depression lässt sich auf der Ebene der Diagnosen kein Zusammenhang zeigen. Auf der syndromalen Ebene findet sich bei leichten kognitiven Störungen (MMSE-Score über 16) jedoch ein positiver und bei schweren kognitiven Störungen ein negativer Zusammenhang mit Depressivität (CES-D, HAMD).
Menschen mit depressiven Erkrankungen oder Demenzen weisen eine vergleichsweise höhere Rate körperlicher Erkrankungen auf. Dabei muss allerdings offen bleiben, ob und inwieweit die körperlichen Erkrankungen Ursachen oder Folgen der psychischen Erkrankungen sind. Hinsichtlich möglicher sozialer Risikofaktoren ist hervorzuheben, dass, übereinstimmend mit anderen Befunden, ein niedriges Bildungsniveau die Wahrscheinlichkeit einer Demenzdiagnose erhöht.
Psychische Erkrankungen wirken sich in unterschiedlicher Weise auf das Alltagsverhalten aus. Bei Demenzerkrankungen kommt es zu einer Abnahme der instrumentellen Aktivitäten, Verdoppelung der Schlaf- und Ruhezeiten und Reduktion der Zeit im Freien. Depressive Störungen hingegen haben kaum entsprechende Auswirkungen.
Psychische Erkrankungen führen je nach Art zu unterschiedlichen Behandlungskonsequenzen. Etwa zwei Drittel der alten Menschen nehmen psychotrope Pharmaka (inkl. Analgetika) ein, und ein Viertel Psychopharmaka im eigentlichen Sinne. Von diesen Psychopharmakaverordnungen können zwei Drittel als indiziert angesehen werden. Überdosierungen werden nicht beobachtet. Bei Demenzerkrankungen findet sich eine vergleichsweise niedrige Rate von Arzneimittelverordnungen insgesamt bei gleichzeitig erhöhter Rate von Behandlungen mit Neuroleptika. Bei depressiven Erkrankungen ist eine erhöhte Gesamtmedikationsrate (d. h. einschließlich internistischer Medikationen) festzustellen. Es werden jedoch nur wenige depressive alte Menschen spezifisch mit Antidepressiva behandelt, so dass hier von einer Untermedikation gesprochen werden muss.
Nach diesen Ergebnissen der Berliner Altersstudie kann auch bei alten Menschen auf eine sorgfältige Differentialdiagnostik und differentielle Behandlung psychischer Störungen nicht verzichtet werden, da die Störungen auch bei Hochbetagten unterschiedlich in Gestalt, Verlauf und Behandlungsbedarf sind.

9. Altern aus psychologischer Perspektive: Trends und Profile im hohen Alter
J. Smith & P. B. Baltes

In diesem Kapitel geben wir eine allgemeine Einführung in die psychische und psychosoziale Situation der Teilnehmer der Berliner Altersstudie (BASE). Dabei konzentrieren wir uns auf die Bereiche geistige Leistungsfähigkeit (Intelligenz), Selbst und Persönlichkeit sowie soziale Beziehungen. Ein zentrales Ergebnis ist, dass das chronologische Alter innerhalb jedes dieser drei Bereiche eine unterschiedliche Rolle spielt. Im Bereich der Intelligenz sind die in negativer Weise mit dem Lebensalter zusammenhängenden Unterschiede zwischen 70 und 100 so groß, dass sie bis zu 35% der individuellen Differenzen ausmachen. Wir berichten über Analysen, die nahelegen, dass diese negativen Altersgradienten in der intellektuellen Leistungsfähigkeit mit biologischen Abbauprozessen erklärt werden können. In den Bereichen Selbst und Persönlichkeit und soziale Beziehungen gibt es dagegen nur wenige Altersdifferenzen. Dies verdeutlicht die robuste und andauernde Auswirkung selbstbezogener regulativer und adaptiver Prozesse. Betrachtet man jedoch die Persönlichkeitsvariablen gemeinsam, findet man Hinweise darauf, dass wünschenswerte und funktionale Eigenschaften in den höheren Altersgruppen weniger stark ausgeprägt sind, während die weniger wünschenswerten mit dem Alter in ihrer Ausprägung zunehmen. Dieser kleine, aber signifikante allgemeine Trend legt nahe, dass Hochbetagte sich näher an den Grenzen ihrer adaptiven psychologischen Kapazitäten befinden.
Wir stellen in diesem Kapitel auch Fragen nach der psychologischen „Gesamtstruktur“ des älteren Menschen, also nach den Ausprägungsmustern der verschiedenen psychologischen Funktionsbereiche und möglichen Unterschieden zwischen älteren Menschen hinsichtlich dieser Profile. Es ergeben sich zwölf Teilgruppen. Etwa 25% der Studienteilnehmer weisen ein psychologisches Profil auf, das in der Literatur als erfolgreiches Altern beschrieben wird. Insgesamt 35% sind dagegen in Teilgruppen, die relativ gesehen stärker durch psychische Dysfunktionalität gekennzeichnet sind. Es ist auch deutlich, dass die Hochbetagten häufiger in diesen Teilgruppen zu finden sind.

10. Lebenslagen und soziale Ungleichheit im hohen Alter
K. U. Mayer & M. Wagner

In diesem Beitrag wird untersucht, unter welchen sozialen und ökonomischen Bedingungen alte und sehr alte Menschen in West-Berlin leben und in welcher Weise sich die damit verbundenen unterschiedlichen Ressourcen auf die gesellschaftliche Beteiligung, die erhaltene Hilfe und Pflege sowie die körperliche und psychische Gesundheit auswirken. Analysiert werden Informationen zum Bildungsstand, zur beruflichen Stellung, zum Haushaltseinkommen, zu den Wohnbedingungen, zu Haushaltsformen, zu sozialen Aktivitäten und Medienkonsum sowie zu den Quellen von Hilfe und Pflege. Zu den Erscheinungsformen und Folgen sozioökonomischer Differenzierung im Alter werden drei Hypothesen geprüft: die These der Altersbedingtheit, nach der sozioökonomische Faktoren gegenüber altersabhängigen Bedingungen, wie z. B. der Gesundheit, in ihrer Erklärungskraft zurücktreten; die These sozioökonomischer Differenzierung, die einen kontinuierlichen Einfluss sozioökonomischer Unterschiede auf Lebensformen und Aktivitäten im Alter unterstellt; sowie die Kumulationshypothese, nach der sozioökonomische Differenzierungen sich in ihrer Verteilung und in ihren Auswirkungen mit zunehmendem Alter sogar noch verstärken. Im Ergebnis zeigen sich altersbedingte Einflüsse vor allem im Hinblick auf soziale Aktivitäten und gesellschaftliche Beteiligung, die stark vom Gesundheitszustand abhängen. Sozioökonomische Ressourcen können gesundheitliche Beeinträchtigungen und deren Folgen nur teilweise kompensieren. Bis zum Zeitpunkt des Übergangs in ein Heim finden wir eine große Stetigkeit der Einkommenslage und Wohnsituation im Alter, die zugleich eine Kontinuität mit der sozialen Stellung vor dem Ruhestand indiziert: Das Alter diskriminiert nicht im Hinblick auf die materielle Lebenssituation. Für die Kumulationshypothese im Sinne einer höheren Bedeutung sozioökonomischer Ungleichheiten spricht nur der Befund, dass (vor allem männliche) Angehörige höherer Sozialschichten nur sehr selten in einem Heim leben und eher zu Hause gepflegt werden. Überraschend ist der Befund, dass Indikatoren der körperlichen und geistigen Gesundheit im Alter – mit Ausnahme der Demenz – zwischen Sozialschichten kaum variieren.


C. Fachübergreifende Fragestellungen

11. Wirtschaftliche Lage und wirtschaftliches Handeln alter Menschen
G. Wagner, A. Motel, K. Spieß & M. Wagner

Die Analyse der Einkommens- und Vermögensverteilung und ausgewählter Bereiche der Einkommensverwendung der Teilnehmer an der Berliner Altersstudie (BASE) zeigt, dass die wirtschaftliche Lage der 70jährigen und älteren Westberliner ebenso wie die aller alten Menschen in Deutschland weder besonders schlecht noch besonders gut ist. Das soziale Sicherungssystem erfüllt weitgehend seine Ziele, indem es eine große Kontinuität der ökonomischen Lage zwischen mittleren und späten Lebensabschnitten herstellt. Aber selbst dann, wenn von Armut – wie beispielsweise in West-Berlin – nur etwa 3% der alten Menschen betroffen sind, ist dies zu viel, da einkommensarme Rentner nicht mehr in der Lage sind, Handlungsreserven in Form von Erwerbstätigkeit zu mobilisieren. Auch BASE zeigt, dass das Ausmaß der Alterserwerbstätigkeit sehr gering ist (3% der untersuchten Westberliner Altenpopulation) und zudem eher von ökonomisch gut Gestellten ausgeübt wird. Auch im Hinblick auf die Wohnsituation zeigt sich eine ausreichende Versorgung der alten Menschen. Allerdings muss auch hier berücksichtigt werden, dass 6% der alten Westberliner in besonders schlecht ausgestatteten Wohnungen leben. Die alten Westberliner nehmen soziale Dienste zurückhaltend in Anspruch: Etwa die Hälfte der alten Menschen erhält professionelle Hilfe bei der Haushaltsführung, der Erledigung ihrer finanziellen Angelegenheiten oder besucht Veranstaltungen für Senioren. Dabei steigt die Inanspruchnahme mit zunehmendem Bildungsgrad. Das geringe Niveau und die sozialdifferentielle Inanspruchnahme dieser Dienste wird die Diskussion der traditionellen monetären Sozialpolitik künftig in den Hintergrund treten lassen. Der größte sozial- und gesundheitspolitische Innovationsbedarf wird sich im Bereich von integrierten, interdisziplinären Beratungs-, Behandlungs- und Pflegekonzepten zeigen. Zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage und des wirtschaftlichen Handelns alter Menschen könnten „Alten-Agenturen“ dienen, die alten Menschen helfen, die verschiedenen Hilfsmöglichkeiten, die es bereits jetzt gibt, auch tatsächlich wahrzunehmen. Alten-Agenturen sollten auch im Namen ihrer Klienten Sozialhilfe beantragen können.

12. Soziale Beziehungen alter Menschen
M. Wagner, Y. Schütze & F. R. Lang

Dieser Beitrag verfolgt das Ziel, Anzahl, Art und Leistungen sozialer Beziehungen im Alter zu beschreiben. Darüber hinaus wird untersucht, welche Folgen Verwitwung, Kinderlosigkeit und Heimaufenthalt für soziale Beziehungen und Einsamkeitsgefühle alter Menschen haben. Als Datenbasis dienten Selbstbeschreibungen der untersuchten alten Menschen. Die Ergebnisse zeigen, dass es weder gerechtfertigt ist, die soziale Integration alter Menschen einseitig beispielsweise als durch Rollenlosigkeit geprägt zu bezeichnen, noch davon auszugehen, dass soziale Beziehungen in quantitativer und qualitativer Hinsicht bis ins hohe Alter hinein unverändert bestehen bleiben. Zu berücksichtigen ist, dass es eine hohe Kinderlosigkeit unter den 85jährigen und Älteren gibt, diese aber in erster Linie als Kohorteneffekt interpretiert werden muss. Während der Verlust von Verwandten aus der eigenen Generation eine typische Erfahrung im sehr hohen Alter darstellt, gewinnt die Urgroßelternschaft an Bedeutung. Im Hinblick auf die Nicht- Verwandten ergeben sich ebenso keine einheitlichen Altersunterschiede: Während Freunde mit dem Alter seltener werden, bleibt der Anteil alter Menschen, die andere Nicht-Verwandte zu ihrem Netzwerk zählen, relativ konstant. Das soziale Netzwerk der Verwitweten ist ähnlich strukturiert wie das der Verheirateten. Hingegen haben Kinderlose im Vergleich zu Eltern und Heimbewohner im Vergleich zu Personen in Privathaushalten kleinere Netzwerke. Verheiratete fühlen sich seltener einsam, Heimbewohner und Kinderlose häufiger. Die 85jährigen und Älteren empfangen zwar deutlich mehr Hilfe, als sie geben, es ist jedoch bemerkenswert, dass auch einige sehr alte Menschen andere noch unterstützen.

13. Selbst, Persönlichkeit und Lebensgestaltung: Psychologische Widerstandsfähigkeit und Vulnerabilität
U. M. Staudinger, A. Freund, M. Linden & I. Maas

Das Kapitel beschreibt zunächst verschiedene Charakteristiken des Selbst und der Persönlichkeit im Alter (Persönlichkeitseigenschaften, Selbstdefinition, Zeiterleben, subjektives Lebensinvestment, Bewältigungsstile, Gefühle) und in welcher Beziehung diese zur Zufriedenheit mit dem eigenen Altern stehen. Außerdem wird ausgehend von einem Arbeitsmodell psychologischer Widerstandsfähigkeit (Resilienz) im Alter untersucht, ob solche selbstbezogenen Charakteristiken auf korrelativer Ebene protektiven Wert haben, wenn körperliche oder sozioökonomische Risiken vorliegen. Schließlich dienen zwei Extremgruppen, die der extrem Widerstandsfähigen und die der extrem Vulnerablen, dazu, diese Charakteristiken gemeinsam auf ihren protektiven Wert hin zu untersuchen. Insgesamt weisen die Ergebnisse auf die moderierende Kraft von Selbst und Persönlichkeit hin, was den Zusammenhang zwischen Alterszufriedenheit und körperlichen und sozioökonomischen Risikofaktoren angeht. Für sozioökonomische und körperliche Risiken ergeben sich dabei bei korrelativer Betrachtung unterschiedliche protektive Profile.

14. Grenzen und Potentiale kognitiver Leistungsfähigkeit im Alter
F. M. Reischies & U. Lindenberger

Berichtet werden Ergebnisse zur kognitiven Leistungsfahigkeit aus der Intensiverhebung der Berliner Altersstudie. Zur Anwendung kamen 14 kognitive Tests. die faktorenanalytisch je einer von fünf Fähigkeiten zugeordnet werden konnten (Denkfähigkeit, Wahrnehmungsgeschwindigkeit, Gedächtnis, Wissen und Wortflüssigkeit). sowie eine neuropsychologische Batterie, die in erster Linie der Erfassung demenzbezogener Symptome diente. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  1. Alle fünf kognitiven Fähigkeiten zeigten eine lineare Abnahme der Leistungshöhe mit dem Alter, wobei die Einbußen im eher wissensfreien mechanisch­fluiden Bereich der Intelligenz (z. B. Wahrnehmungsgeschwindigkeit, r = -0,59) stärker ausgeprägt waren als im eher wissensbasierten pragmatisch-kristallinen Bereich (z. B. Wissen, r = -0,41).
  2. Im Vergleich zu Ergebnissen mit jüngeren Erwachsenen waren die fünf Fähigkeiten hoch und gleichförmig miteinander korreliert, so dass ein Generalfaktor der Intelligenz die individuellen Unterschiede in der allgemeinen kognitiven Leistungsfähigkeit angemessen zum Ausdruck brachte.
  3. Die in Untersuchungen an jüngeren Stichproben dokumentierten interindividuellen Unterschiede in der kognitiven Leistungsfähigkeit blieben bis ins höchste Alter erhalten.
  4. Lebensverlaufsbezogene sozialstrukturell-biographische Faktoren wie z. B. Bildung und soziale Schicht besaßen einen geringeren Vorhersagewert für individuelle Unterschiede in der kognitiven Leistungsfähigkeit als biologisch-medizinische Indikatoren wie z. B. Gehirnatrophie und Sehschärfe.
  5. Personen mit unterdurchschnittlichen und Personen mit überdurchschnittlichen Ausprägungen auf sozialstrukturell-biographischen Merkmalen unterschieden sich nicht im Ausmaß des altersbezogenen Rückgangs der kognitiven Leistungsfähigkeit.
  6. Bei ausreichender Hilfestellung blieb die Merk­ und Lernfähigkeit bei Personen ohne klinische Demenzdiagnose bis ins höchste Alter erhalten. Hingegen war das kognitive Profil von Personen, die an dementiellen Erkrankungen Iitten, vor allem durch den weitgehenden und fortschreitenden Verlust dieser Fähigkeiten gekennzeichnet.

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15. Sensorische Systeme im Alter
M. Marsiske, J. A. M. Delius, I. Maas, U. Lindenberger, H. Scherer & C. Tesch-Römer

In diesem Kapitel werden drei sensorische Systeme (Gehör, Sehvermögen und Gleichgewicht/Gang) betrachtet. Zunächst werden individuelle Unterschiede und Altersgradienten in sensorischen Leistungen im Überblick beschrieben. Dann wird untersucht, in welchem Ausmaß individuelle Unterschiede in der sensorischen Funktionsfähigkeit mit den Leistungen in anderen psychologischen Funktions- und Verhaltensbereichen zusammenhängen. Die Leistungen in den drei untersuchten Sinnessystemen wiesen einen deutlich negativen Zusammenhang mit dem Alter auf. Dementsprechend sind die 70- bis 79jährigen Studienteilnehmer im Mittel in ihrer sensorischen Funktionsfähigkeit leicht beeinträchtigt, die 90jährigen und Älteren hingegen mäßig bis schwer, wobei häufig nicht nur eine, sondern mehrere Sinnesmodalitäten betroffen waren. Das Kapitel berichtet auch über Prävalenzraten für wichtige Erkrankungen und Beeinträchtigungen des visuellen und des auditorischen Systems, wie sie aus den Anamnesen der Studienteilnehmer zu erfahren waren, sowie auch über einige häufig eingesetzte Hilfsmittel und Eingriffe (z.B. Hörgeräte, Brillen, Kataraktoperationen). Die Betrachtung der Zusammenhänge zwischen sensorischer Funktionsfähigkeit und anderen psychologischen Funktions- und Verhaltensbereichen (z. B. kognitive Leistungsfähigkeit, basale und erweiterte Alltagskompetenz, Persönlichkeitseigenschaften, Wohlbefinden und Größe des sozialen Netzwerks) ergab:

  1. Es bestehen deutliche Zusammenhänge zwischen allen drei sensorischen Modalitäten und den ausgewählten Bereichen. Besonders stark sind die Zusammenhänge zur kognitiven Leistungsfähigkeit und zur Alltagskompetenz.
  2. Die sensorischen Variablen können fast die gesamte altersabhängige Varianz in allen untersuchten Bereichen aufklären (vermitteln); d. h., nach statistischer  Kontrolle der sensorischen Funktionsfähigkeit gibt es im wesentlichen keinen signifikanten spezifischen Effekt des chronologischen Alters.
  3. Die Auswirkungen sensorischer Variablen in der untersuchten Altersspanne scheinen additiv (nicht interaktiv) zu sein.
  4. Im allgemeinen moderiert weder Alter noch die Nutzung von Hilfsmitteln die Beziehung zwischen sensorischen Variablen und den betrachteten Funktionsbereichen.

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16. Referenzwerte im Alter: Beeinflussung durch Alter, Medikation und Morbidität
A. Kage, I. Nitschke, S. Fimmel & E. Köttgen

Der vorliegende Beitrag zeigt die Verteilung von klinisch-chemischen Laborwerten des Blutes und des Speichels (Laborkenngrößen) im hohen Alter. Insgesamt finden sich keine wesentlichen Abweichungen der Referenzbereiche im Alter im Vergleich zu jüngeren Referenzstichproben. Untersuchungen zum Einfluss der Medikation zeigen, dass die Blutglucose signifikant beeinflusst wird. In Übereinstimmung mit Ergebnissen anderer Studien lässt sich darüber hinaus eine kontinuierliche Erhöhung von Laborkenngrößen der Niere und damit eine Verschlechterung der Nierenfunktion bis ins sehr hohe Alter nachweisen. Möglicherweise durch diese zunehmende Niereninsuffizienz bedingt, werden einige weitere altersbezogene Veränderungen wie z. B. der Hämatopoese oder des Calciumstoffwechsels gefunden. Die Degression der Nierenfunktion mit dem Alter wäre damit Ursache weiterer systemischer Altersveränderungen und eines systemischen Alterns. Auf der Grundlage eines gestuften Morbiditätsmodells kann gezeigt werden, dass beispielsweise altersunabhängig mit zu nehmender Morbidität Elektrolytveränderungen im Serum stattfinden und die Konzentration des Gesamtproteins sinkt.
Untersuchungen des Speichels belegen, dass es keinen Altersunterschied der Speichelmenge nach Stimulation der Speichelsekretion gibt: Dies ist Ausdruck einer ausreichenden Kapazitätsreserve. Hingegen sinkt die Ruhespeichelmenge im sehr hohen Alter leicht ab. Auch die Konzentration des sekretorischen Immunglobulins A (sIgA) als Kenngröße humoraler Immunität vermindert sich nicht mit zunehmendem Alter. Die oligosaccharid-vermittelte antiadhäsive Aktivität des Speichels gegenüber einigen pflanzlichen Lektinen ist abhängig vom Geschlecht und vermindert sich mit steigendem Alter gegenüber verschiedenen Lektinen mit Spezifität für bestimmte Sialylreste. Daraus lässt sich eine im Alter erhöhte Anfälligkeit beispielsweise für Viren wie Influenzavirus und Rotavirus erklären, die spezifisch an Oligosaccharide mit terminalen Sialylgruppen adhärieren.

17. Die zahnmedizinische Versorgung älterer Menschen
I. Nitschke & W. Hopfenmüller

Innerhalb der Zahnmedizin stellt die in Deutschland noch sehr junge Fachrichtung „Alternszahnmedizin“ ein Teilgebiet dar, dem zur Zeit nur wenige repräsentative Daten vorliegen. Im Rahmen der Berliner Altersstudie wurde ein Grunddatensatz zur Alternszahnmedizin erhoben, aus dem im folgenden wichtige Befunde vorgestellt werden. Es kann gezeigt werden, dass die Versorgungsquantität und -qualität besonders bei älteren, institutionalisierten und zahnmedizinisch wenig belastbaren Senioren nicht immer dem modernen zahnmedizinischen Standard entsprechen. Um die hohe zahnmedizinische Qualität, die in Deutschland erbracht werden kann, auch für die heterogene Gruppe der Betagten und Hochbetagten zur Verfügung stellen zu können, ist es notwendig, diese Personengruppe erst einmal auch zahnmedizinisch zu erreichen. Unter Berücksichtigung der zahnmedizinischen funktionellen Kapazität ist bei älteren Menschen ein hoher Behandlungsbedarf zu verzeichnen, wobei es bei den Betroffenen und den Zahnärzten zu unterschiedlichen Bewertungen zahnmedizinischer Aspekte kommt.

18. Zur Bedeutung von Krankheit und Behinderung im Alter
M. Borchelt, R. Gilberg, A. L. Horgas & B. Geiselmann

Zentrales Anliegen dieses disziplinübergreifenden Kapitels ist, den Wechselwirkungen zwischen (a) körperlicher und seelisch-geistiger Gesundheit, (b) gesundheitlichen und psychosozialen Faktoren sowie (c) objektiver und subjektiver Gesundheit im hohen und sehr hohen Lebensalter nachzugehen. Es wird für diese drei Bereiche versucht, Antworten auf die Fragen nach der Stärke der Zusammenhänge sowie der Bedeutung des chronologischen Alters für diese Zusammenhänge zu finden, wobei die Ergebnisse jeweils hinsichtlich der möglichen Richtungen (Kausalitäten) diskutiert werden. Grundlage hierfür bilden die vollständige, nach Alter und Geschlecht geschichtete Stichprobe der Berliner Altersstudie (N = 516; Altersbereich 70–103 Jahre) sowie mehrdimensionale Indikatorengruppen zur körperlich-funktionellen, seelisch-geistigen und subjektiven Gesundheit und zum psychosozialen Status. Die Ergebnisse zeigen einerseits ausgeprägte, altersunabhängige Zusammenhänge zwischen psychosozialem und gesundheitlichem Status sowie zwischen körperlichen Krankheiten/Behinderungen und Demenz bzw. Depression. Andererseits zeigt sich eine altersabhängig abnehmende Bedeutung des objektiven Gesundheitszustands für die subjektive Beurteilung; die subjektive Gesundheitseinschätzung bleibt daher während des „Alterns im Alter“ stabil.

19. Die Inanspruchnahme medizinischer und pflegerischer Hilfe im hohen Alter
M. Linden, R. Gilberg, A. L. Horgas & E. Steinhagen-Thiessen

Mit der Zunahme der Zahl alter Menschen stellt sich auch das Problem eines möglicherweise ebenfalls zunehmenden medizinischen und pflegerischen Versorgungsbedarfs dieser Bevölkerungsgruppe. In interdisziplinärer Zusammenarbeit von Geriatern, Psychiatern, Psychologen und Soziologen war es in der Berliner Altersstudie (BASE) möglich, die Inanspruchnahme medizinischer und pflegerischer Hilfe durch Hochbetagte zu untersuchen. Dabei konnten nicht nur der Umfang, sondern vor allem auch die Bedingungsfaktoren einer Inanspruchnahme untersucht werden.
93% der 70jährigen und Älteren in der Bevölkerung stehen in regelmäßiger hausärztlicher und 60% zusätzlich in fachärztlicher Betreuung. 96% nehmen ständig Arzneimittel ein, im Mittel sechs pro Tag. 21% waren im vergangenen Jahr mindestens einmal im Krankenhaus. 83% leben in Privatwohnungen. Nahezu 80% der untersuchten Bevölkerungsgruppe sind zu einer weitgehend selbständigen Lebensführung in der Lage. 8% sind in Anlehnung an die Kriterien der Pflegeversicherung pflegebedürftig.
Die Zahl der Arztkontakte ist aufgrund des dichten Versorgungsnetzes weitgehend unabhängig von sozialstrukturellen oder medizinischen Variablen. Der Arzneimittelkonsum hingegen wird durch den aktuellen Krankheitsstatus und durch subjektives Krankheitserleben und individuelle Krankheitseinstellungen der Betroffenen beeinflusst. Auch alte Menschen sind danach nicht nur passive Empfänger einer medizinischen Versorgung, sondern nehmen Einfluss auf die ihnen zugedachte Behandlung. Ebenso ist auch die pflegerische Betreuung nicht nur über den Pflegebedarf zu erklären. Die Inanspruchnahme informeller häuslicher Hilfe durch Dritte ist erhöht, wenn ein Lebenspartner fehlt, jedoch Kinder vorhanden sind, während professionelle häusliche Hilfe vom Grad der Pflegebedürftigkeit, aber auch vom sozioökonomischen Status abhängt. Institutionelle Pflege wird, insbesondere im Zusammenhang mit Demenzerkrankungen, dann in Anspruch genommen, wenn Pflegebedürftigkeit gegeben ist und die Betroffenen allein stehen. Immerhin leben 68% der Schwerstpflegebedürftigen in Privathaushalten. Die Ergebnisse von BASE zeigen, wie wichtig eine Beachtung der Interaktionen zwischen sozialstrukturellen, medizinischen und psychologischen Variablen für das Verständnis der Inanspruchnahme medizinischer und pflegerischer Hilfen auch im hohen Alter ist.

20. Wohlbefinden im hohen Alter: Vorhersagen aufgrund objektiver Lebensbedingungen und subjektiver Bewertung
J. Smith, W. Fleeson, B. Geiselmann, R. Settersten & U. Kunzmann

In jedem Alter streben Menschen nach Wohlbefinden. Dabei setzen sie sich ihre eigenen Lebensziele und verwenden ihre persönlichen Maßstäbe, um ihren Fortschritt beim Erreichen dieser Ziele zu beurteilen. Gleichzeitig sind aber allgemeine Lebens ziele und Niveaus des Wohlbefindens auch durch gesellschaftliche Gelegenheitsstrukturen und kulturelle Wertsysteme geprägt. Genau diese dialektische Perspektive zeigt, wie sehr dieses Thema für einen multidisziplinären Forschungsansatz geeignet ist. Ziel dieses Kapitels ist es, Fragen über das Wohlbefinden im hohen Alter aus medizinischer, soziologischer und psychologischer Perspektive zu betrachten. Wir berichten über die Niveaus des Wohlbefindens, die die Teilnehmer der Berliner Altersstudie (BASE) angeben, und untersuchen, welchen Beitrag spezifische Lebensbereiche zur Gesamtbewertung des individuellen Wohlbefindens leisten. Anhand der Querschnittsdaten von BASE können wir allerdings nur eine momentane Bestandsaufnahme des Wohlbefindens der BASE-Teilnehmer geben. Es zeigte sich, dass die meisten Studienteilnehmer trotz zum Teil erheblicher Einbußen in ihren Lebensbedingungen angaben, zufrieden zu sein. Es gibt aber auch Hinweise darauf, dass die Häufigkeit, in der positive Emotionen erlebt werden, mit zunehmendem Alter abnimmt. Die Ergebnisse über das subjektive Wohlbefinden veranschaulichen die bemerkenswerte Fähigkeit alter Menschen, sich durch selbstbezogene Regulationsprozesse ihren Lebensumständen anzupassen. Wir müssen aber darauf hinweisen, dass die Anforderungen und Verluste des hohen Alters diese psychologische Widerstandsfähigkeit an ihre Grenzen führen könnte. Aus dieser Perspektive wird die Notwendigkeit deutlich, das Wohlbefinden alter Menschen zu unterstützen. Es gibt viel Raum für Verbesserungen ihrer Lebensumstände durch technologische Entwicklung, politische Maßnahmen und gesellschaftliche Veränderung.

21. Alltagskompetenz im Alter: Theoretische Überlegungen und empirische Befunde
M. M. Baltes, I. Maas, H.-U. Wilms & M. Borchelt

Ziel dieses Kapitels ist es, die Wurzeln des Begriffes Alltagskompetenz zu beleuchten und darauf aufbauend ein Modell der Alltagskompetenz zu entwickeln. Es wird ein Zweikomponentenmodell vorgestellt, das zwischen einer basalen Kompetenz und einer erweiterten Kompetenz unterscheidet, und zwar aufgrund unterschiedlich motivierter und unterschiedlich bedingter Aktivitäten. So umfasst die basale Kompetenz (Basic Competence, BaCo) Aktivitäten, die hoch automatisiert und zum Überleben notwendig sind und von daher als hauptsächlich durch Gesundheitsfaktoren bedingt gesehen werden. Im Gegensatz dazu beinhaltet die erweiterte Kompetenz (Expanded Competence, ExCo) Aktivitäten, die individuellen Präferenzen, Motiven, Fähigkeiten und Interessen entspringen und von daher im wesentlichen von psychosozialen Faktoren abhängig sind. Dieses Modell verlangt demnach nicht nur eine multidimensionale Erfassung der zwei Komponenten, sondern auch des Bedingungsgefüges. Eine solche Möglichkeit bietet die Berliner Altersstudie, mit deren interdisziplinärer Untersuchung einer repräsentativen Stichprobe ein solches Modell getestet werden kann. Die Ergebnisse unterstützen das Modell. Implikationen für die weitere wissenschaftliche Theorienbildung sowie für die praktische Umsetzung der Ergebnisse werden diskutiert.

22. Lebensverlauf und Altern: Kontinuität und Diskontinuität der gesellschaftlichen Beteiligung, des Lebensinvestments und ökonomischer Ressourcen
I. Maas & U. M. Staudinger

Unter der Überschrift Kontinuität und Diskontinuität von Entwicklung haben wir uns in diesem Kapitel zwei Fragen gestellt. Erstens, ob Verhaltensweisen oder Eigenschaften, wenn man verschiedene Personen in der Höhe der Ausprägung und in der Rangfolge miteinander vergleicht, im Lebensverlauf gleich bleiben (deskriptive Kontinuität) oder sich verändern. Zweitens, ob die diesen beobachteten Verhaltensweisen oder Merkmalen zuzuordnenden Erklärungszusammenhänge die gleichen bleiben (erklärende Kontinuität). Als Beispiele dienten drei Merkmale: gesellschaftliche Beteiligung, subjektives Lebensinvestment (selbsteingeschätztes Ausmaß des Denkens und Tuns in zehn zentralen Lebensbereichen) und ökonomische Ressourcen einer Person. Insgesamt weisen die Ergebnisse darauf hin, dass deskriptive Kontinuität vorherrscht, es gibt jedoch auch Hinweise auf diskontinuierliche Prozesse. Besonders altersbedingte Einbußen in der körperlich-geistigen Funktionsfähigkeit tragen zum Auftreten solcher Diskontinuitäten im hohen Alter bei und weniger externe sozialstrukturelle Merkmale (z. B. Bildungsniveau, Schichtzugehörigkeit, Umzüge, Arbeitslosigkeit). Einen ähnlich diskontinuitätserzeugenden Effekt hatte nur noch die Scheidung für die ökonomischen Ressourcen von Frauen im Alter. Es fiel weiterhin auf, dass interne Entwicklungskontexte wie Persönlichkeitsmerkmale und geistige Fähigkeiten kontinuierlichere Auswirkungen zu haben scheinen als sozialstrukturelle Merkmale. Die subjektive Rekonstruktion von Entwicklung schließlich zeichnete sich zum einen durch einen starken Trend zur Konstruktion von Kontinuität aus, aber dies nicht um jeden Preis. Denn zum anderen spiegelten sich in der Entwicklungsrekonstruktion durchaus auch externe Entwicklungskontexte wider. Die relativ starke Rolle, die kontinuierlichen Einflussprozessen bei der Erklärung der von uns untersuchten Beispiele zukam, legt den Schluss nahe, dass Kenntnisse über den vorangegangenen Lebensverlauf wesentlich zum Verständnis des Alterns beitragen.

23. Geschlechtsunterschiede in der Berliner Altersstudie
M. M. Baltes, A. L. Horgas, B. Klingenspor, A. M. Freund & L. L. Carstensen

Ziel dieses Kapitels ist es, in einer konzentrierten Form eine Beschreibung von Geschlechtsunterschieden in einigen wichtigen Lebensbereichen zu liefern. Ein eigenes Kapitel dem Thema Geschlechtsunterschiede im hohen Alter zu widmen scheint aufgrund der Feminisierung des Alters angebracht. Ein gesondertes Kapitel über Geschlechtsunterschiede verhindert allerdings keineswegs, dass sich dieses Thema durch die gesamte Monographie zieht und auch Daten in einzelnen Kapiteln erwähnt werden, die hier keine Beachtung finden. Insgesamt kann die Befundlage dahingehend zusammengefasst werden, dass die Geschlechtsunterschiede bereichsspezifisch sind und dass es für diese Gruppe der 70- bis 103jährigen nur wenige Altersdifferenzen in den Geschlechtsunterschieden gibt. Die größten Differenzen liegen in dem Bereich der körperlichen, funktionellen und psychischen Gesundheit. Damit bestätigen wir die in der Literatur vorliegenden Befunde, können aber zum ersten Mal zeigen, dass die Variable Alter nur einen geringen Einfluss auf die Geschlechts unterschiede hat. Lediglich in der funktionellen Kapazität zeigt sich ein deutlicher Schereneffekt zwischen Männern und Frauen mit dem Alter. Geschlechtsunterschiede im sozialen Bereich machen deutlich, wie sehr die Variable Geschlecht mit sozialer Schicht und ehelichem Status verwoben ist; im Bereich psychischer Gesundheit ist es die Bildung, die mit dem Geschlecht hoch korreliert. Zur Erklärung der von Frauen erlebten Diskriminierungen im Alltagsleben werden zwei Grunde angeboten. Einmal das Vorhandensein äußerer Barrieren, die sich nicht in Unterschieden in der Persönlichkeit, sozialer Integration oder Gesundheit widerspiegeln müssen, aber in Unterschieden in den soziodemographischen Faktoren. Zum anderen scheint der häufigst benutzte Forschungsansatz, der nur auf individuellen Differenzen, also einer differentiellen Gerontologie, auf baut, zu kurz zu greifen. Unterschiede zwischen Männern und Frauen werden durch den Kontext moderiert. Sie werden nur dann entdeckt, wenn der Kontext als Bedingungsfaktor systematisch mit in die Analyse einbezogen wird. Zum dritten scheinen sich auch kleine Geschlechtsunterschiede zu akkumulieren, so dass bei einer systematischen Betrachtungsweise eine viel dramatischere Benachteiligung der Frau zutage tritt (siehe Mayer et al., Kapitel 24 in diesem Band). Wir schließen mit der Frage, ob die Feminisierung des Alters Fragen nach Geschlechtsunterschieden obsolet macht.

D. Zusammenfassende Perspektiven

24. Wissen über das Alter(n): Eine Zwischenbilanz der Berliner Altersstudie
K. U. Mayer, P. B. Baltes, M. M. Baltes, M. Borchelt, J. Delius, H. Helmchen, M. Linden, J. Smith, U. M. Staudinger, E. Steinhagen-Thiessen & M. Wagner

Was wir über das Alter als Lebensphase und über das Altern als Prozess zu wissen meinen, ist außerordentlich folgenreich. Vorstellungen über das Alter beeinflussen unser alltägliches Verhalten gegenüber alten Menschen, die Einstellungen älterer Menschen zu sich selbst, unsere eigene Lebensführung und nicht zuletzt die staatliche Sozialpolitik und die Vielzahl
derjenigen Personen, die beruflich mit alten Menschen zu tun haben. Die Gerontologie prangerte zu Recht für lange Zeit negative Altersstereotypen an und setzte Befunde und Postulate vom „aktiven“, „produktiven“ und „erfolgreichen“ Altern dagegen.
Mit der Unterscheidung zwischen „jungen Alten“ und „alten Alten“ erschien es dann möglich, ein positives und ein negatives Altersbild nebeneinander aufrechtzuerhalten.
Zunehmend verstärken sich freilich die Zweifel, ob Abwehr und Zurückweisung negativer Behauptungen über das Alter nicht zu weit gegangen sind und durch unsere Neigung zum Verdrängen von Gebrechlichkeit, Leiden und Tod sowie unsere Hoffnung auf ein langes und gesundes Leben bestimmt werden. Ebenso wie die Hinweise auf relativ gesunde und aktive alte Menschen die Möglichkeit erfolgreicher individueller Selbstgestaltung und sozial- bzw. gesundheitspolitischer Intervention stützen, kann die Abwehr von negativen Altersvorstellungen des Abbaus und der Beeinträchtigung die Chancen und Notwendigkeiten zum Handeln auch behindern. Es gibt wohl nur wenige wissenschaftliche Arbeitsgebiete, in denen Vorstellungen der Forscher und der Gesellschaft über das Wünschenswerte und Notwendige die Auswahl der Fragestellungen und die Interpretation der Befunde so stark prägen wie in der Alter(n)sforschung. Es erscheint uns also in besonderer Weise geboten, in diesem abschließenden Kapitel zu bilanzieren und zu interpretieren, was wir als Wissen über das Alter und Altern bisher aus der Berliner Altersstudie (BASE) lernen konnten.

25. Veränderungen im hohen Alter: Zusammenfassung längsschnittlicher Befunde der Berliner Altersstudie
D. Kotter-Grühn, A. Kleinspehn-Ammerlahn, C. A. Hoppmann, C. Röcke, M. A. Rapp, D. Gerstorf & P. Ghisletta

Die Berliner Altersstudie (BASE) beleuchtet psychologische, physiologische und soziologische Aspekte der Entwicklung im hohen und sehr hohen Lebensalter. Sie ermöglicht neben der Untersuchung von Altersunterschieden auch die Betrachtung von Altersveränderungen, da sie als Längsschnittstudie angelegt ist, d. h., die Entwicklung der anfangs untersuchten Personen wird über Jahre hinweg verfolgt. Das Ziel dieses Kapitels besteht darin, einen Überblick über diese längsschnittlich untersuchten Forschungsfragen und deren Befunde zu geben. In allen untersuchten Funktionsbereichen (Kognition, soziale Einbindung, Wohlbefinden, Selbst und Persönlichkeit, körperliche Gesundheit) zeigten sich Veränderungen, wobei diese in verschiedenen Bereichen unterschiedlich stark ausfielen und sich Personen im Ausmaß der Veränderung unterschieden. Zudem belegen die Befunde, dass selbst hochaltrige Personen über Regulationsstrategien und Kapazitätsreserven verfügen, wenngleich vor allem letztere im sehr hohen Lebensalter begrenzter ausfallen als in früheren Lebensphasen. Die Tatsache, dass Funktionsstatus und Veränderungen sowohl innerhalb als auch zwischen Funktionsbereichen konsistente Zusammenhänge zeigten, unterstreicht die Notwendigkeit, Altern als bereichsübergreifendes und systemisches Phänomen zu erfassen, um zuverlässige Aussagen über Entwicklungsverläufe im hohen und sehr hohen Lebensalter treffen zu können.

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